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05 Oktober 2018 - Kommuniqué der gemeinsamen Pastoraltagung der Diözese von Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und der Deutschen Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland

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Vom 1. bis 3. Oktober 2018 fand in Bonn eine gemeinsame Pastoraltagung des Klerus der Diözese von Berlin und Deutschland des Moskauer Patriarchats und der Deutschen Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Berlin und Deutschland Mark, des Erzbischofs Tichon von Podolsk, Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland, und des Erzbischofs von Stuttgart Agapit statt.

Am 2.und 3. Oktober wurde in der Kirche der hl. apostelgleichen Elena der Gemeinde zu Ehren des Schutzes der allheiligen Gottesgebärerin in Bonn (Moskauer Patriarchat) die Göttliche Liturgie gefeiert. Die Arbeitssitzungen, die den Gottesdiensten folgten, fanden im Pfarrzentrum statt.

Die Teilnehmer der Pastoraltagung haben Vorträge über die Jugendmission der Kirche in Deutschland, die Besonderheiten des Religionsunterrichts an Schulen und über den Entwurf des Dokuments der Interkonziliaren Präsenz zu „Mit dem Priestertum vereinbaren und unvereinbaren Berufen: die Erfahrung des Fernen Auslands“ gehört und diskutiert. Zu den Geistlichen sprach auch der Professor der Moskauer Geistlichen Akademie A.I. Osipov in seinem Vortrag „Zum 1030-jährigen Jubiläum der Taufe der Rus‘. Die Wahl des hl. apostelgleichen Fürsten Vladimir“.

Die Teilnehmer betonten die Wichtigkeit die Weiterentwicklung von pfarrlichen und diözesanen Jugend-Projekten auf dem Territorium Deutschlands und zeigten eine Reihe von aktuellen Problemen und Aufgaben im Hinblick auf die Tätigkeit der Vertreter der Russischen Orthodoxen Kirche im schulischen Bildungssystem auf. Nach der Diskussion des Entwurfes des Dokuments über die Möglichkeit der Kombination des geistlichen Dienstes mit einer säkularen Arbeit wurde beschlossen, den Text der geäußerten Anmerkungen und Ergänzungen an die Fachkommission der Interkonziliaren Präsenz zu senden.

Am Ende des zweiten Tag des Treffens wurden die Ergebnisse der zweitägigen Arbeit zusammengefasst.

Aufgrund der Ergebnisse der geführten Diskussionen und Beurteilungen stellen die Teilnehmer der Tagung fest, dass in den letzten Jahrzehnten in Deutschland dank der gemeinsamen Tätigkeit der Erzhirten und der Geistlichkeit der orthodoxen Diözesen verschiedener Jurisdiktionen positive Veränderungen in Bezug auf die Rolle und Positionierung der Orthodoxie in den sozialpolitischen, Bildungs- und kulturellen Bereichen der Bundesrepublik Deutschland erfolgt sind.

Dank der Tätigkeit der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), die 2010 auf der Basis der seit 1994 bestehenden Kommission der Orthodoxen Kirchen in Deutschland (KOKiD) gegründet wurde, entwickeln sich in Zusammenarbeit mit dem Staat kirchliche Vorhaben zum Religionsunterricht in allgemeinbildenden Schulen, zur Seelsorge in Gefängnissen und Pflegeheimen, zur Integration von orthodoxen Migranten aus den Ländern Osteuropas und des Nahen Ostens, zur Jugendarbeit weiter.

Aufgrund der klaren Koordinierung und der konsolidierten Position der orthodoxen Bischöfe Deutschlands genießt die Orthodoxe Kirche Respekt seitens des Staates und der Gesellschaft und hat die Möglichkeit der freien, kreativen Tätigkeit und des Schutzes ihrer Interessen. Die Bischöfe der Russischen Orthodoxen Kirche, die an der Arbeit der Bischofskonferenz teilnehmen, bringen ihrerseits Initiativen ein, die das Leben beider Diözesen unter Berücksichtigung der aktuellen Möglichkeiten und Bedürfnisse der letzteren betreffen.

Im Zusammenhang mit der Tätigkeit des Patriarchats von Konstantinopel in der Ukraine und aufgrund der darauf erfolgten Komplikationen in den zwischen-orthodoxen Beziehungen in der gegenwärtigen Welt, traf der Heilige Synod der Russischen Orthodoxen Kirche am 14. September 2018 eine Entscheidung, die Bischöfen der Russischen Kirche die Möglichkeit der Teilnahme an Strukturen nimmt, wo die Vorsitzenden oder Co-Vorsitzenden Vertreter des Patriarchats von Konstantinopel sind. Mit dem Ausdruck ihrer Besorgnis darüber rufen die Teilnehmer der Tagung dazu auf, die Gebete für die Einheit der Heiligen Orthodoxie zu verstärken und zusammen mit den Bischöfen und den Geistlichen der anderen in Deutschland vertretenen Diözesen der Lokalen Orthodoxen Kirchen Anstrengungen zur Lösung der sich verkomplizierenden Situation zu unternehmen.