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18 Dezember 2017 - Ikonen in der Russischen Gedächtniskirche nach Restaurierung enthüllt

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Leipzig – Die Hülle ist gefallen. Zwei Jahre lang war die Ikonenwand in der Russischen Gedächtniskirche mit 10×18 Metern die größte ihrer Art in Europa, außerhalb Russlands – hinter Planen versteckt. Auf einem riesigen Gerüst standen Restauratoren und arbeiteten an dem Mammutwerk. Gestern wurden Gerüst und Planen abgebaut. Nun ist der Blick auf die vor über 100 Jahren von Künstler Jemeljanow geschaffenen 78 Ikonen wie der frei – und sie sehen aus wie frisch gemalt.

Im Laufe der Jahrzehnte hatten sich Risse gebildet, Feuchtigkeit wölbte die Holzschichten, die Ikonen waren verschmutzt und vergilbt. „Die Risse wurden verfestigt und die Malereien retuschiert“, sagt Ortskuratorin Brigitte Kempe-Stecher (68). Eine aufwändige Operation, die rund 700.000 Euro kostet (davon 250.000 Euro Fördermittel von Bund und Land) und für die extra Ikonen-Experten aus Moskau anreisten. Im Herbst kamen Studenten des renommierten Surikov-Instituts nach Leipzig, die speziell die Ikonenmalerei erlernen.

Das erstaunlichste bei der Restaurierung war, dass unter der Weihrauch-Schmutzschicht das Gold fast komplett erhalten war, lediglich freigelegt und geputzt werden musste. Nur an wenigen Stellen mussten winzige Goldpigmente aufgetragen werden. Die Ikonenwand kann wieder besichtigt werden! Nächstes Jahr müssen die Restauratoren noch mal ran, da die unterste Ikonenreihe noch nicht aufgearbeitet worden ist. Gerade wurden dafür 60.000 Euro beantragt. Sobald das Geld da ist, geht’s los. Glanz schön goldig ist’s aber jetzt schon.