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09 September 2018 - Erklärung des Heiligen Synods der Russischen Orthodoxen Kirche vom 8. September 2018

Die Berlin-Deutsche Diözese > Aktuell > Erklärung des Heiligen Synods der Russischen Orthodoxen Kirche vom 8. September 2018

Der Heilige Synod der Russischen Orthodoxen Kirche drückt seinen entschiedenen Protest und seine Bestürzung aus in Bezug auf das am 7.September 2018 veröffentlichte Kommuniqué des Generalsekretariats der Heiligen Synode des Konstantinopler Patriarchat, in dem die Ernennung von zwei Hierarchen dieser Kirche — des Erzbischofs von Pamphilon Daniel (USA) und des Bischofs von Edmonton Ilarion (Kanada) — zu «Exarchen» des Patriarchats von Konstantinopel in Kiev bekannt gegeben wurde.

Diese Entscheidung wurde ohne Abstimmung mit dem Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus’ Kirill und dem Metropoliten von Kiev und der ganzen Ukraine Onufrij getroffen und stellt die gröbste Verletzung der kirchlichen Kanones dar, die es den Bischöfen einer Lokalen Kirche verbieten, sich in das innere Leben und die Angelegenheiten einer anderen Lokalen Kirche einmischen (2. Kanon des II. Ökumenischen Konzils; 20. Kanon des Trullanischen Konzils; 13. Kanon des Konzils von Antiochia; 3., 11. und 12. Kanon des Konzils von Sardika). Sie widerspricht der bis zum heutigen Tag unveränderten Position des Patriarchats Konstantinopel und persönlich des Patriarchen Bartholomaios, der wiederholt erklärt hat, dass er den Seligsten Metropoliten Onufrij als einzigen kanonischen Vorsteher der Orthodoxen Kirche in der Ukraine anerkennt.

Die Entscheidung des Patriarchats von Konstantinopel, die Frage der Erteilung der Autokephalie für die «orthodoxen Gläubigen der Ukraine» zur Prüfung anzunehmen, wird gegen den Willen des Episkopats der Ukrainischen Orthodoxen Kirche getroffen, der sich einstimmig für den Erhalt seines bestehenden Status gesprochen hat.

Zur Rechtfertigung seiner Einmischung in die Angelegenheiten einer anderen Lokalen Kirche führt der Patriarch von Konstantinopel falsche Interpretationen historischer Fakten an und bezieht sich auf die angeblich bei ihm vorhandenen außergewöhnlichen Machtbefugnisse, die er in Wirklichkeit nicht besitzt und nie besessen hat.

Diese Handlungen führen die Beziehungen zwischen der Russischen und der Konstantinopler Kirche in eine Sackgasse, stellen eine echte Bedrohung für die Einheit der ganzen Welt-Orthodoxie dar.

Der Heilige Synod der Russischen Orthodoxen Kirche erklärt, dass die gesamte Fülle der Verantwortung für diese antikanonischen Handlungen persönlich bei Patriarch Bartholomaios und jenen Personen in der Konstantinopler Kirche liegt, die sie unterstützen.

Reaktionen des Moskauer Patriarchats wird in allernächster Zeit erfolgen.