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01 November 2012 - Herbstsitzung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland

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Erdbestattung für die orthodoxen Christen die normale und reguläre Form

Hannover – Hildesheim Unter Leitung ihres Vorsitzenden Metropolit Augoustinos (Labardakis) von Deutschland (Ökumenisches Patriarchat) fand am 1. und 2. November 2012 die diesjährige Herbst-Sitzung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) statt.
Die OBKD besteht aus allen orthodoxen Bischöfen, die für Gemeinden in Deutschland zuständig sind. Die Sitzung der OBKD findet zweimal im Jahr, jeweils an einem anderen Ort in Deutschland, statt; in diesem Herbst waren es die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover und die Stadt Hildesheim.
Am Donnerstagnachmittag, dem 1. November, lud die OBKD alle in Hannover und Umgebung tätigen orthodoxen Priester zu einem Gedankenaustausch in das Orthodoxe Zentrum in Hannover ein. Gastgeber war die Gemeinde der hll. Drei Hierarchen der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland. In einem gut zweistündigen Gespräch wurden die Geistlichen ermutigt, gemeinsam mit ihren Bischöfen die aktuellen Probleme und Fragen zu diskutieren. Besondere Zustimmung von Seiten der Bischöfe fand die Gründung der Orthodoxen Pfarrkonferenz in Hannover. Nach Mannheim/Ludwigshafen, Düsseldorf, Stuttgart und München ist dies die fünfte solche Pfarrkonferenz, die in Ausführung eines Beschlusses der Frühjahrsvollversammlung der OBKD in diesem Jahr gegründet worden ist und der ständigen intensiven Zusammenarbeit aller orthodoxen Gemeinden an einem Ort dient.
Den Ausklang dieses Tages bildete die Begegnung mit den Vertretern anderer christlicher Kirchen vor Ort: Im serbischen Zentrum und Kloster der Entschlafung der Gottesgebärerin in Hildesheim-Himmelsthür trafen die orthodoxen Bischöfe mit Bischof Norbert Trelle (römisch-katholisches Bistum Hildesheim), Altbischof Dr. Diethardt Roth (Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche) und Landesbischof Ralf Meister (Ev.-Lutherische Landeskirche Hannovers) zu einem intensiven Gedankenaustausch beim Abendessen zusammen. Am nächsten Tag nahm auch der Vorsitzende der „DOXA – Vereinigung orthodoxer Christen in Gesellschaft und Kultur e.V.“, S.K.H. Prinz Vladimir Karadjordjević, ein Mitglied des serbischen Königshauses, am Mittagessen mit den orthodoxen Bischöfen teil.
Bei der Arbeitssitzung am 2. November im Zentrum der Serbischen Orthodoxen Kirche wurden verschiedene Themen pastoraler, theologischer und innerchristlicher Natur diskutiert, so unter anderem eine Textvorlage der Theologischen Kommission der OBKD zum Thema „Begräbnis oder Feuerbestattung? — Überlegungen aus orthodoxer Sicht“. Die Bischöfe billigten das Papier, das einen historischen Überblick sowie eine Erläuterung der biblisch-theologischen Grundlagen der orthodoxen Position zur Feuerbestattung umfasst und für die Praxis der Kirche zu folgendem Schluss kommt: „Grundsätzlich gilt für die Orthodoxe Kirche: Die Toten werden unter kirchlicher Mitwirkung im Erdgrab bestattet. … Wird dennoch eine Feuerbestattung gewünscht, ist immer zu prüfen, ob nicht eine Erdbestattung möglich ist. Hierzu ist ein entsprechendes Gespräch mit dem zuständigen Geistlichen notwendig, in dem geklärt wird, dass die Feuerbestattung den Glauben der Kirche widerspricht. Sollte sich dabei zeigen, dass die Feuerbestattung aus schwerwiegenden Gründen nicht ausweichlich ist, muss geklärt werden, dass damit in keiner Weise eine Absage an den orthodoxen Glauben …verbunden ist“.
Weiterhin beschäftigte sich die Bischofskonferenz mit dem in der Bundesrepublik Deutschland geplanten Gesetz zur „Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“ und beauftragte die Theologische Kommission, in einem Grundsatzpapier die Stellung der Orthodoxen Kirche zu Ehe, Familie und Sexualität darzulegen, das dann im kommenden Jahr von der OBKD beraten werden soll.
Sodann konnte die Bischofsversammlung die überarbeitete Fassung einer einheitlichen deutschen Übersetzung der Göttlichen Liturgie (Eucharistiefeier) entgegennehmen, die von ihrer Kommission für die Übersetzung liturgischer orthodoxer Texte in mehrjähriger intensiver Arbeit erstellt und von den Bischöfen bei ihrer Sitzung am 19. September 2009 für eine Erprobungsphase verabschiedet worden war. Die inzwischen eingegangenen Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge wurden von der Übersetzungskommission geprüft und bei der nunmehr vorgelegten vollständigen Überarbeitung der Übersetzung berücksichtigt. Eine Verabschiedung des dann allen orthodoxen Bistümern Deutschlands gemeinsamen Textes ist damit für das Jahr 2013 möglich. Inzwischen ist von der Übersetzungskommission auch eine Übersetzung des Textes der Taufe erarbeitet worden, die ebenfalls zur Erprobung veröffentlicht wird.
Die nächste Sitzung der OBKD ist für März 2013 in Dortmund geplant.

Generalsekretariat von der ORTHODOXE BISCHOFSKONFERENZ IN DEUTSCHLAND