17 Juni 2022 - Gott ist der Quell aller irdischen und himmlischen Güter
12. Juni 2022 – Am Tag der Heiligen Dreiheit feierte der Leiter der Diözese, Erzbischof Tichon von Rusa, die Göttliche Liturgie und die Große Vesper in der Auferstehungskathedrale in Berlin.
Zum großen Fest, dem Tag der Heiligen und Lebensspendenden Dreiheit, beglückwünsche ich euch alle, Brüder und Schwestern. Gott, in der Dreiheit – dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist – verherrlicht, ist das Leben für die gesamte geschaffene Welt und für den Menschen als Krone alles Geschaffenen. Gott ist der Quell aller irdischen und himmlischen Güter. Vor Seinen Leiden tröstete der Herr Jesus Christus Seine Jünger über die bevorstehende Trennung von Ihm und versprach, ihnen den Heiligen Geist, den Tröster, zu senden, Der bis zum Ende des Äons bei ihnen sein wird. Der Herr hat Sein Versprechen erfüllt.
Am zehnten Tag nach der Auffahrt in den Himmel, als die Apostel und Jünger Christi zusammen mit der Mutter des Herrn und den anderen Frauen (vgl. Apg 2,1) im Gebet im Obergemach des Sion zusammen waren, erhob sich plötzlich ein Brausen wie ein rauschender Wind und erfüllte das ganze Haus. Der Heilige Geist kam auf die Apostel und Jünger Christi in Form von Feuerzungen herab, der Tröster-Geist, Den Jesus Christus angekündigt hatte. Die Apostel, nicht geschult in irdischer Buchweisheit, empfingen die Göttliche Weisheit. Sie sprachen sofort in verschiedenen Sprachen, die sie vorher nicht kannten, und brachten den Menschen als erste Gabe die Gnade des Heiligen Geistes und begannen das Evangelium allen Umstehenden in ihnen verständlichen Sprachen zu predigen.
Der Tag, an dem dieses Ereignis geschah, wird Pentekoste, wird Pfingsten genannt, weil die Herabkunft des Heiligen Geistes am fünfzigsten Tag nach der Auferstehung des Erlösers stattfand. Dieser Tag trägt auch den Namen des Tages der Heiligen Dreiheit, weil durch die Herabkunft des Heiligen Geistes den Menschen alle drei Personen der Heiligen Dreiheit deutlich offenbart wurden: Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist. Gott der Vater sandte Seinen Einziggeborenen Sohn zur Rettung des Menschengeschlechtes auf die Erde. Der Sohn Gottes, Jesus Christus, hat durch Seine Leiden die Menschen von der Sünde und ihren schrecklichen Folgen erlöst, hat die Macht des Teufels und des Todes vernichtet. Der Heilige Geist kam auf die Erde, um durch Seine lebensschaffende Gnade dem Menschen zu helfen, durch die Erfüllung der Gebote des Evangeliums das ewige Heil und ein tugendhaftes und gottgefälliges Leben zu erlangen.
Die Apostel und die anderen Jünger Christi, die die Gaben des Heiligen Geistes empfingen, bildeten die erste Versammlung der an Christus Glaubenden, die Heilige Kirche. Durch Seine Herabkunft heiligte und gründete der Heilige Geist die Kirche, goss Gnadengaben auf Sie aus und weihte die Apostel zum Dienst in der Kirche. So wurde die Kirche Gottes auf Erden zum Heil der Menschen gegründet. Der Heilige Geist wird nun bis zum Ende des Äons in Ihr bleiben, Sie heiligen mit Seinen Gaben, vor aller List des Teufels bewahren und Ihr Wachsen und Ihre Ausbreitung fördern. Die Kirche enthält die Verheißung Christi, des Erlösers: „Ich will meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen“ (Mt 16,18). Wie tröstlich sind diese Worte!
Lieben wir die Kirche, Brüder und Schwestern, und wertschätzen wir Sie dadurch, dass wir Ihre Kinder sind, Erben der ewigen Güter. Bewahren wir die Gaben des Heiligen Geistes, die die Kirche im Überfluss besitzt und uns durch die heiligen Mysterien schenkt. Mögen die Worte des heiligen Priestermartyrers Irenäus von Lyon uns in der Wahrheit bestärken, dass es ohne die Kirche kein Heil gibt und geben kann. „Es ist nicht nötig“, sagt er, „die Wahrheit bei anderen zu suchen; sie kann leicht von der Kirche erhalten werden, denn in Ihr haben die Apostel alles, was zur Wahrheit gehört, wie in einer reichen Schatzkammer untergebracht“. Heiligste Dreiheit, unser Gott, Ehre Dir. Amen.