Ein Vater der Orthodoxie in Deutschland. Zum 100. Todestag von Erzpriester Aleksij Mal’cev
Von Nikolaj Thon
„Von großem Wuchs, mit kräftigem geschnittenen Haar, leiht ergrautem Bart, strahlend, in einem langem Gehrock. In der Krawatte eine Perlennadel. Wie groß war meine Überraschung, als man mir den Ankömmling vorstellte: der Vorsteher der russischen Kirche in Berlin, Erzpriester Mal’cev. Von ihm hatte ich gehört und war erfreut, seine Bekanntschaft zu machen“, mit diesen Worten beschreibt der bekannte russische Maler Michail Nesterov seine erste Begegnung mit einem ungewöhnlichen Menschen, einem bedeutenden Theologen, Kirchenhistoriker, Übersetzer, Publizisten, Missionar und Gründer der ersten russischen, ja wahrscheinlich überhaupt ersten orthodoxen Gesellschaft in Deutschland, mit Erzpriester Aleksij Petrovič Mal’cev, der vor nunmehr hundert Jahren gestorben ist.