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01 April 2024 - Am Gedenksamstag feierte der Vorsteher der Diözese die Liturgie und den Totengottesdienst in der Pfarrei des ehrwürdigen Antonios des Großen in Mönchengladbach

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Am 30. März 2024, dem Samstag der zweiten Woche der Großen Fastenzeit, dem Gedenktag für die Verstorbenen und der Erinnerung an den ehrwürdigen Alexius den Gottesmann, zelebrierte Erzbischof Tichon von Rusa, der Vorsteher der Diözese von Berlin und Deutschland, die Göttliche Liturgie in der Pfarrei zu Ehren des ehrwürdigen Antonios des Großen in Mönchengladbach.

Seiner Eminenz konzelebrierten Erzpriester Aleksij Rybakov, der Vorsteher der Gemeinde, Priester Dimitru Kozachiuc, der Vorsteher der Gemeinde Kosmas und Damian in Gummnersbach (Rumänische Orthodoxe Kirche), Protodiakon Archil Chkhikvadze und Diakon Sergij Ivanov.

Nach dem Kommunionvers wandte sich Erzbischof Tichon mit einem erzhirtlichenen Wort an die Versammelten:

„In die Tage des Großen Fastens fällt immer das Gedächtnis an den ehrwürdigen Alexius den Gottesmann. Er wurde Ende des vierten Jahrhunderts in Rom geboren und war der Sohn bedeutender und frommer Eltern. Von Kindheit an hegte er den Wunsch nach Einsamkeit, Gebet und Gottgesinntheit. Mit dem Segen seiner Eltern ging er eine Ehe ein. Was aber mit ihm nach seiner Verlobung mit dem Mädchen geschah, da er ihr den Ring gab und sagte: „Behalte ihn, und Gott wird unter uns sein“, kann man nur im Glauben annehmen, denn der fleischliche Verstand kann geistliche Dinge nicht verstehen (1 Kor 2,14). Er legte seine Hochzeitsgewandung ab, zog ein Bettlergewand an und ging weit weg von den Regionen seines Vaterlandes.

Nach vielen Jahren der geistlicher Werke kehrte Alexius gemäß der Göttlichen Vorsehung nach Rom zurück und ließ sich in der Nähe seines Elternhauses als Bettler nieder. Dreißig Jahre lang arbeitete er, ohne von irgendjemandem erkannt zu werden, und musste Spott, Beleidigungen und Beschimpfungen durch seine eigenen Sklaven ertragen. „Sein Tod“, so sagt der Hagiograph, „offenbarte seinen Eltern den Sohn, seiner Frau den Gatten, Rom einen Beschirmer, der Kirche einen großen Wohltäter, einen ‚Mann Gottes‘, den die Mutter Gottes Selbst so nannte.“

Es ist unmöglich, über das heilige Leben des Asketen ohne Staunen zu lesen. Um der Liebe zu Christus willen überwand er alles Menschliche in sich. Welche Intrigen nutzte der unsichtbare Feind nicht, um ihn vom Weg des Heils abzubringen, doch Demut, Enthaltsamkeit und Gebet halfen ihm, alles zu überwinden. Bekleidet mit Gnade, ging er als Sieger aus dem geistlichen Kampf hervor und hinterließ uns ein Beispiel für viele Tugenden. So klammerte sich der Heilige bei allem Stand und Reichtum nicht an irdische Güter, denn für ihn stand über den irdischen Gütern, über Ruhm und Reichtum die Erfüllung des Göttlichen Gebotes: „Sammelt euch nicht Schätze auf Erden“ (Mt 6,19). Und wir, Brüder und Schwestern, müssen, wenn wir das ewige Heil erben wollen, unser Glück nicht in irdische und rasch vergängliche Güter setzen, sondern in das Streben, das Gesetz Gottes zu erfüllen und Gott zu gefallen.

Auf den Lippen und im Herzen des heiligen Alexius war immer das Gebet. Es ist ja gerade diese Tugend, die den Grad der Nähe zu Gott und der Liebe zu Ihm bestimmt. Der heilige Bischof Johannes Chrysostomos sagt: „Wenn du wissen willst, wie sehr ein Mensch Gott liebt, dann frage ihn danach nicht direkt, sondern frage: Wie lange betet er? An seiner Antwort wirst du erkennen, wie sehr er Gott liebt.“ Heute fehlt es vielen von uns am Gebet. Unsere ganze Zeit wird von Sorgen um das Irdische, von Ermüdung und oft auch von Vergesslichkeit oder dem Unwillen, zum Gebet aufzustehen und an Gott zu denken, in Anspruch genommen. Deshalb müssen wir uns selbst zum Gebet nötigen. Das Gebet ist die Gabe, die der Herr demjenigen schenkt, der betet (1 Kön 2,9).

Alexius, der Gottesmnann, erreichte die Heiligkeit des Lebens durch unablässigen Kampf gegen die Sünde. Ist dies nicht ein Beispiel für uns alle, mit den Geistern des Bösen zu kämpfen (Eph 6,12), die uns zur Sünde verführen? Wir sollten wissen, Brüder und Schwestern, dass der Kampf mit der Sünde in den Gedanken beginnt, wenn die Sünde noch keine Macht über uns hat. Wenn wir sündigen, so sollen wir uns nicht entmutigen lassen, sondern uns eilen, Gott Buße zu bringen, unsere Seelen zu heilen, und dann wird unser Herz Frieden finden. Lasst uns uns daran erinnern, dass es keine Sünde gibt, die der Herr nicht vergibt. Ehre Gott, der uns das Mysterion der Buße geschenkt hat! Während wir Alexius, den Gottesmann, verherrlichen, lasst uns den Heiligen ehren, indem wir die Tugenden nachahmen, mit denen seine Seele geschmückt war, und der Herr wird uns Rettung und ewiges Leben schenken. Amen.“

Am Ende der Liturgie zelebrierten Erzbischof Tichon und der Klerus den Totengottesdienst.