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11 Januar 2024 - Am Nachfest der Geburt Christi feierte Erzbischof Tichon, der Vorsteher der Diözese von Berlin und Deutschland, die Göttliche Liturgie in der Auferstehungskathedrale in Berlin

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Am 9. Januar 2024, dem Nachfest der Geburt Christi und Gedenktag des Erstmartyrers und Erzdiakons Stephanus, feierte Erzbischof Tichon, der Vorsteher der Diözese von Berlin und Deutschland, die Göttliche Liturgie in der Auferstehungskathedrale in Berlin.

Seiner Eminenz konzelebrierten Kleriker aus den Berliner Gemeinden sowie Geistliche aus Potsdam, Hamburg, Bremen, Weimar, Rostock und Gifhorn.

Am Ende des Gottesdienstes wurde die Lobpreisung der Geburt Christi gefeiert und ein Gebet an den heiligen Erstmartyrer Erzdiakon Stephanus gesprochen.

Im Namen des Klerus und der Laien der Diözese gratulierte Erzpriester Sergij Baburin dem Diözesanbischof zum Fest der Geburt Christi: Erzbischof Tichon dankte Vater Sergij für seine Glückwünsche und wandte sich mit diesem erzhirtlichen Wort an die in der Kirche Versammelten:

„Ich danke Ihnen, Vater Sergij, für Ihre Glückwünsche. Traditionell versammeln wir uns in diesen hellen Tagen des Festes der Christgeburt, um unsere Freude zu teilen und uns gegenseitig zu beglückwünschen. Zwei Nächte im Jahr sind für orthodoxe Christen besonders wertvoll, weil sie heilig und geweiht sind. Es sind dies die Nacht der leuchtenden Auferstehung Christi und die lichterfüllte Weihnachtsnacht, die wir gerade erlebt haben. In dieser heiligen Nacht hat sich das übergroße Geheimnis der Menschwerdung und Inkarnation des Gottessohnes erfüllt. Die Engelwelt sang Gott das Loblied: „Ehre sei Gott in der Höhe, und auf Erden Friede und Wohlgefallen den Menschen“ (Lk 2,14).

Die Geburt Christi ist ein außerordentliches und einzigartiges Ereignis. Seit Anbeginn der Welt hat es nie ein erstaunlicheres Ereignis gegeben als die Geburt des Herrn, Gottes und Erlösers im Fleische. Es ist ein für den Verstand unbegreifliches großes Geheimnis (1. Tim 3,16). Man stelle sich nur vor: „Der unbegrenzte Gott hat sich einen Platz gefunden im reinen Schoß der Gottesgebärerin. Der Unkörperliche wird Fleisch. Der Anfangslose wird gezeugt. Der unendlich Große macht sich klein. Gott wird Mensch, ohne aufzuhören, Gott zu sein“. Wahrlich, ein für den Verstand unbegreifliches Geheimnis. „Und wo das Geheimnis ist“, sagt der heilige Metropolit Filaret von Moskau, „da ist Schweigen. Dort ruft der Verstand den Glauben um Hilfe an“.

„Um wessentwillen ist Christus Gott, auf die Erde gekommen und hat Fleisch angenommen? – Die Antwort ist eine: um meinetwillen, um deinetwillen und um der ganzen Menschheit willen, die in Sünden untergeht, um unseres Heils willen. Man soll erkennen, dass der Mensch in den Augen Gottes einen besonderen Wert darstellt – er ist ja das Abbild und Gleichnis des Schöpfers -, denn um einer wertlosen, unwichtigen Sache willen würde kein solches Mittel zur Rettung ergriffen werden. Bei den heiligen Vätern finden wir erstaunliche Worte: „Christus ward nicht auf Erden geboren, um zu leben. Er, der Seiende, brauchte dazu keine irdische Geburt. Er ward geboren, um zu sterben, um in den Hades hinabzusteigen und „sein Volk von seinen Sünden zu erretten“ (Mt 1,21). Ist dies nicht das Wunder der Herablassung Gottes und der unaussprechlichen Liebe zum Menschengeschlecht?

Am Tag der Geburt Jesu Christi singt die Kirche: „Mit uns ist Gott!“ (Jes 8, 8-10; Mt 1, 23). Was bedeutet das? Nach dem Wort eines heiligen Bischofs, dass wir in unserem irdischen Leben nichts zu fürchten haben, denn „wenn Gott mit uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“ (Röm 8, 31). „Mit uns ist Gott“ bedeutet, dass wir uns nicht zu grämen brauchen, denn all unser Leid wird sich in Freude wandeln. „Mit uns ist Gott“ bedeutet, dass wir unser ganzes Leben Dem weihen sollen, „der mich geliebt und Sich für mich hingegeben hat“ (Gal 2,20). „Mit uns ist Gott“ bedeutet, dass wir als Christen Zeugnis von Gott ablegen sollen. Wenn wir das von Gott geborene Gotteskind Christus verherrlichen, wollen wir daran denken, dass Er heute und immerdar mit uns ist, „bis ans Ende der Welt“. Ich wünsche allen, dass die Gnade uns befestigt im Glauben und in der Einmütigkeit und uns stärkt in der Liebe.“