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14 April 2024 - Bischöflicher Gottesdienst am Gedenktag der Vorfahren in der Pfarrei des hl. Großmartyrers Georg in Stralsund

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Am 13. April 2024, dem Gedenk-Samstag der Vorfahren, zelebrierte Erzbischof Tichon von Rusa, der Vorsteher der Diözese von Berlin und Deutschland, die Göttliche Liturgie und den Totengottesdienst in der Pfarrei des hl. Großmartyrers Georg des Siegträgers in Stralsund.

Seiner Eminenz konzelebrierten Priester Feodor Freiberger, Protodiakon Archil Chkhikvadze und Diakon Peter Bravermann.

Nach dem Kommunionvers hielt Erzbischof Tichon eine Predigt über die Bedeutung des Gebets für die Verstorbenen:

„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Die Heilige Vierzigtägige Fastenzeit geht weiter, Brüder und Schwestern. Vorübergegangen ist die Woche der Kreuzverehrung, die die Mitte der Fastenzeit darstellt. Unter den Taten, die ein Christ verrichtet, nimmt einen besonderen Platz das Gebet für die Verstorbenen ein, zu dem die Kirche jeden von uns aufruft. Ohne es bleiben unsere Werke und Mühen unvollendet. Deshalb betet die Kirche am zweiten, dritten und vierten Samstag der Großen Fasten in besonderer Weise für die Verstorbenen, für alle, die in die Ewigkeit gegangen sind.

Das Gebet ist nach den Worten der heiligen Väter Ausdruck der Liebe. Um dies zu bekräftigen, zitiere ich oft die Worte eines athonitischen Asketen, der Folgendes sagt: „Wenn du wissen willst, wie sehr ein Mensch Gott liebt, dann frage ihn danach nicht direkt. Frage ihn, wie viel er betet, und aus seiner Antwort wirst du erfahren, wie viel der Mensch Gott liebt“. Wenn das Gebet Ausdruck unserer Liebe zu Gott ist, dann ist offensichtlich, dass es auch Ausdruck unserer Liebe zu den Menschen ist, besonders zu denen, die in die Ewigkeit gegangen sind. Durch das Gebet soll jeder sein Maß an Liebe zu Gott und zu seinem Nächsten erreichen.

Das Gebet ist auch der Ausdruck unseres Glaubens an Gott und das ewige Leben. Und das Gedenken an die Verstorbenen, das Gebet für sie, ist ein unbestreitbares Zeugnis dafür, dass wir an Gott glauben, bei Dem nach dem Wort der Schrift „alle lebendig sind“ (Lk 20, 38). Jenseits des irdischen Daseins gibt es eine Ewigkeit, die gesegnet ist für diejenigen, die an Gott glauben und Seine Gebote befolgen, und schrecklich für jene, die nicht an Gott geglaubt haben, die Seinen heiligen Willen verwarfen und nicht an ein zukünftiges Leben nach dem Tod und an die Vergeltung glaubten.

Wenn wir heute der Verstorbenen gedenken, wollen wir immer daran denken, dass das menschliche Leben kurz ist. „Die Tage unserer Jahre“, sagt der Psalmist, „sind siebzig Jahre, wenn du in Kräften bist achtzig Jahre, und viele von ihnen sind Mühsal und Krankheit“ (Ps 89,10). Gedenken also wir des Todes, um von uns fernzuhalten Sünden und Leidenschaften, die sich gegen uns erheben. „Gedenke deines Letzten, so wirst du auf ewig nicht sündigen“ (Sir 7, 39). Inmitten der Hektik des irdischen Lebens und der vielen Sorgen sollen wir an die Ewigkeit denken, daran, dass früher oder später jeder von uns sterben wird. Und davon, wie wir leben, ob wir Gottes Willen tun oder nicht, hängt unser Los in der Ewigkeit ab. Möge der Herr uns allen gewähren, dass wir das Himmlische Königtum erben und Ihn verherrlichen zusammen mit allen in Christus Entschlafenen und den Heiligen. Amen.“

Nach dem Ende der Liturgie wurde der Totengottesdienst gefeiert. Anschließend überreichte Erzbischof Tichon Gemeindemitgliedern eine bischöfliche Ehrenurkunde. Priester Feodor Freiberger dankte im Namen der Gemeinde dem Erzhirten für das gemeinsame Gebet und überreichte ihm anlässlich seines kürzlichen Namenstages eine Ikone des heiligen Bischofs Tichon, Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus’.