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17 Juni 2022 - Das Fest der Himmelfahrt verbindet in sich die Freude über die Begegnung mit Christus nach der glorreichen Auferstehung – und die Trennung danach

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2. Juni 2022 – Erzbischof Tichon feierte am Fest der Himmelfahrt des Herrn die Göttliche Liturgie in der Pfarrei der hll. Erzengel in Neuss und richtet dieses Wort an die Gemeinde.

Zum großen Fest der Himmelfahrt des Herrn gratuliere ich Ihnen allen, Brüder und Schwestern. Das Ziel der Menschwerdung des Gottessohnes war die Rettung der Menschen vor der Sünde und dem ewigen Tod. „Ich bin nicht gekommen, die Welt zu richten, sondern die Welt zu retten“ (Jo 12,47), sagte der Herr. Dafür reichten allein die demütige Menschwerdung Gottes, die Göttlichen Wunder und die Lehren des Herrn nicht aus. Es bedurfte der Leiden, des Kreuzes, des Blutes des Gottmenschen, um die Ursünde Adams abzuwaschen und das Menschengeschlecht zu retten. Der Herr hat all das getan.

Nach der Auferstehung zeigte Er sich nicht mehr der Welt, sondern nur noch seinen engsten Jüngern. Vierzig Tage lang sprach Er zu ihnen über das Königtum Gottes und den Aufbau der Kirche auf Erden. Er öffnete den Aposteln den Sinn für das Verständnis der Schriften, befahl ihnen, der Welt das Evangelium zu predigen, die Völker zu taufen und sie zu lehren, alles zu befolgen, was Er befohlen hatte. Und nun, nachdem Er das Werk der Erlösung des Menschengeschlechts vollbracht hat, das zu vollbringen der Himmlische Vater Ihm anvertraut hatte, fährt der Herr zum Himmel auf. Er kehrt heim zu Seinem Vater, dorthin, wo Er vorher war (Jo 16,28).

Das Fest der Himmelfahrt verbindet in sich die Freude über die Begegnung mit Christus nach der glorreichen Auferstehung – und die Trennung danach. Zur Tröstung die trauernden Apostel erschienen Engel und verkündeten, dass „Jesus, der von euch in den Himmel aufgenommen wurde, auf dieselbe Weise wiederkommen wird, wie ihr Ihn habt in den Himmel auffahren sehen“ (Apg 1,11). Der Evangelist berichtet, dass die Jünger Jesu Christi danach mit großer Freude nach Jerusalem zurückkehrten und die Herabkunft des Heiligen Geistes erwarteten. Sie alle verblieben, zusammen mit einigen Frauen und der Allheiligen Jungfrau, der Mutter des Herrn Jesus Christus, einmütig im Gebet, lobten und dankten Gott.

Der Sinn des heutigen Festes, Brüder und Schwestern, ist, dass der Herr Jesus Christus in den Himmel aufgefahren ist, um zu Seiner Herrlichkeit zurückzukehren. Er ist mit Seinem Allreinen Fleisch in den Himmel aufgefahren, hat es verherrlicht, da Er sitzt zur Rechten Gottes (Mk 16,19). Der Herr ist aufgefahren, um den Himmel für die Aufnahme aller derer vorzubereiten, die Ihm wahrhaft nachfolgen. „Ich komme, um euch eine Stätte zu bereiten“, sagt der Herr zu den Aposteln – und in ihrer Person zu uns allen. „Und wenn Ich euch eine Stätte bereite, so will ich wiederkommen und euch zu Mir nehmen, damit auch ihr seid, wo Ich bin“ (Jo 14,23).

Der Herr ist aufgefahren, Brüder und Schwestern, aber Er hat uns nicht verlassen. „Ich bin bei euch bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Mt 28,20), sagte Er als Trost für uns alle in der Person der Apostel. Er hinterließ uns die Kirche, Sein Kreuz, das Evangelium, die Allreinen Mysterien und zeigte uns den Weg zum ewigen Leben im Königtum Gottes. Der Weg zum Himmlischen Königtum ist jedem Gläubigen eröffnet. Alle, die an Christus glauben, erben die ewige Seligkeit, wenn der Herr wiederkommt. Durch diese freudige Botschaft und Erwartung lebten die Apostel und alle Heiligen. Durch diese Hoffnung sollten auch wir leben, indem wir die Worte des ewigen Lebens in unser Herz aufnehmen und sie durch unser Leben verwirklichen. Amen.