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01 Oktober 2019 - Der Moskauer Synodalchor gastierte in Deutschland

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Am 28. und 29. September 2019 fanden in Berlin mehrere Konzerte des Moskauer Synodenchores unter der Leitung von Aleksej Puzakov, der den Ehrentitel eines „Verdienten Künstlers Russlands“ trägt, statt. Der Chor trat im Rahmen des internationalen Kulturprojekts „Russische Jahreszeiten (Russian Seasons)“ in Deutschland auf. Das bis Ende 2019 laufende Festival umfasst mehr als 400 Veranstaltungen in 80 deutschen Städten: Ausstellungen, Theateraufführungen, Konzerte symphonischer Musik, Ballettaufführungen, Kinoprojekte, Führungen durch führende Volksgruppen, Zirkus- und Kunstfestivals.

Der Synodalchor ist Russlands ältestes professionelles Musikensemble, das aus dem 16. Jahrhundert stammt und sich aus dem damaligen Chor der Patriarchaldiakone entwickelt hat. Der heutige Moskauer Synodalchor begann seine Wiederbelebung im Jahr 2009 mit der Ernennung von Metropolit Ilarion (Alfeev) von Volokolamsk zum Vorsteher der Kirche „Freude aller Leidenden“ auf der Großen Ordynka-Straße in Moskau, wo seit 1948 die Traditionen der Moskauer Schule für Kirchengesang unter der Leitung des Dirigenten Nikolaj Matveev erhalten geblieben sind. Heute sind 80 Sänger in dem Chor. Neben der Teilnahme an feierlichen Gottesdiensten tritt der Moskauer Synodalchor in Russland und im Ausland auf und vertritt die russische Kultur in vielen internationalen Projekten. So wurde das Ensemble auch zum Partner des Hauptchores des Vatikans – des Chores der Päpstlichen Sixtinischen Kapelle – gewählt. Seit 2009 wird der Moskauer Synodenchor von A. Puzakov geleitet.

Am 28. September fand das Konzert in der für seine Orgel bekannten Katholischen Kirche St. Matthias in Berlin-Schönefeld statt, und zwar mit der Aufführung eines Werkes des Vorsitzenden der Abteilung für Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats, Metropolit Ilarion of Volokolamsk, für Solisten, Chor und Orgel, nämlich des Oratoriums „Matthäus-Passion“. Michail Kotelnikov dirigierte, die Orgel wurde von Tatjana Scherba, der Dirigentin des Chores der russischen orthodoxen Hl. Nikolaus-Kathedrale in Wien, gespielt. Solisten waren Anna Polovinkina (Sopran), Evgenija Kuznecova (Mezzosopran), Ilja Chardikov (Tenor) und Daniil Semenov (Bass). Der Evangeliumstext wurde von Aleksej Puzakov gelesen.

Vor dem Konzert begrüßte Erzbischof Tichon von Podol’sk, der Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland, das Publikum und sprach über die Besonderheiten des aufgeführten Oratoriums. Im Zentrum der Handlung stehen dort die letzten Kapitel des Matthäusevangeliums, die von den letzten Tagen des irdischen Lebens Jesu Christi erzählen: vom letzten Abendmahl bis zum Tod am Kreuz. Die Besonderheit des Werkes besteht in einer Kombination aus Lesung und Musik: Fragmente des Evangeliums wechseln sich mit musikalischen Passagen ab – Rezitative, Chöre und Arien, deren Text hauptsächlich der orthodoxen Liturgie der Karwoche entlehnt ist. Am 29. September sang der Moskauer Synodenchor während der Göttlichen Liturgie in der Berliner russischen Auferstehungskathedrale und am Abend des gleichen Tages ebendort ein Konzert geistlicher klassischer Werke russischer Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts.

Die Auftritte des Moskauer Synodenchores in Deutschland wurden in der folgenden Woche fortgesetzt, und zwar am 3. Oktober bei der Bischofsliturgie anlässlich der Diözesanversammlung des Berliner Bistums in der Kirche Hl. Barbara in Krefeld und am Abend um 18.00 Uhr mit einem Konzert mit geistlicher Musik in derselben Kirche. Die Abschlussaufführung findet dann am 4. Oktober in Düsseldorf in der katholischen Kirche St. Joseph statt und zwar mit dem Programm „Meisterwerke der russischen Kirchenmusik durch fünf Jahrhunderte“.