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05 Januar 2021 - Nach christlichem Brauch sind wir aufgerufen, jedes gute Werk mit Gebet zu beginnen und zu beenden

Die Berlin-Deutsche Diözese > Aktuell > Nach christlichem Brauch sind wir aufgerufen, jedes gute Werk mit Gebet zu beginnen und zu beenden

Wort von Erzbischof Tichon von Podolsk beim Bittgottesdienst für das Neue Jahr 2021 – Berlin 31.12.2020

Nach christlichem Brauch, Brüder und Schwestern, sind wir aufgerufen, jedes gute Werk mit Gebet zu beginnen und zu beenden. Dies ist besonders wichtig, wenn wir an der Schwelle zu einem neuen Jahr stehen. An diesem Tag scheint es, dass Zeit und Ewigkeit einander begegnen. Sie rufen den Menschen auf, Gott, dem Schöpfer, dem König der Zeitalter und der Ewigkeit, zu danken und Seinen Segen zu erbitten. Deshalb haben wir uns im Gotteshaus versammelt, um zu beten.

Ein weiteres Jahr vergeht für immer, in die Ewigkeit, und stattdessen kommt ein neues Jahr zu uns. Das Vergehen der Zeit dient uns als Anlass, aus der Vergangenheit eine Lehre für die Zukunft zu ziehen. Was lernen wir für uns selbst? – Mit jedem Jahr, das wir durchlaufen haben, können wir deutlich spüren, dass die Zeit sehr schnell veranschreitet und jeden von uns der Ewigkeit näher bringt. Viele unserer Brüder und Schwestern sind in diesem schwierigen vergangenen Jahr in die Ewigkeit eingegangen. Möge der Herr sie bei den Heiligen in Seinem Reich ruhen lassen! Der Herr hat uns bestimmt, weiterzugehen und die Zeit zu schätzen, sie zu hegen. Der heilige Johannes der Faster sagt: „Lasst uns Gutes tun, solange wir Zeit haben. Jeder Verlust auf der Erde kann durch etwas anderes ersetzt werden, aber wenn du Zeit verlierst, wirst du keine andere finden“.

Viele Menschen verbinden die Ankunft des neuen Jahres mit dem Kommen von etwas Fröhlichem, Glücklichem und Gutem. Jeder wünscht sich, dass das neue Jahr sich als erfolgreich erweist, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen und dass er seine Ziele erreicht. Es ist eine natürliche Eigenschaft des Menschen, nach Glück, Freude und Seligkeit zu streben. Es ist jedoch notwendig, sich daran zu erinnern, dass keine irdischen Vergnügungen und Freuden mit der himmlischen Seligkeit verglichen werden können, die „Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Kor 2,9). Das irdische Leben ist uns dazu gegeben, dass wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten. Und jedes Jahr ist uns von Gott nicht zum Müßiggang und für Vergnügungen gegeben, sondern zur Umkehr, zur Korrektur des Lebens und zur Verrichtung guter Taten.

Lasst uns unsere inständigen Gebete zu Gott emporsenden, Brüder und Schwestern, und Ihm für die Wohltaten und Erbarmungen danken, die uns im vergangenen Jahr erwiesen worden sind. Mit christlichem Vertrauen und der Hoffnung, dass alles in dieser Welt nach dem allguten Willen Gottes, des Versehers, geschieht, wollen wir in die kommende Zeit schauen. Bitten wir Gott, den Geber alles Guten, dass Er unser Leben glücklich macht. Nutzen wir das Leben richtig, schätzen wir die Zeit, jede Minute. Erbitten wir beim Herrn Segen für unsere tägliche Arbeit und dafür, dass wir gute Taten zur Ehre Gottes tun. Lasst uns mit Gott in das neue Jahr Seiner Güte eintreten. Amen.“