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18 Juni 2021 - Nichts sollte uns teurer sein, als die Wahrheit des heiligen orthodoxen Glaubens

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Predigt von Erzbischof Tichon von Rusa am 13, Juni 2021, dem 7. Sonntag nach Pascha, in der Gemeinde der hll. apostelgleichen Kyrillos und Methodios in Hamburg

Das Fest der Himmelfahrt des Herrn geht weiter, Brüder und Schwestern. In den Tagen zwischen der Himmelfahrt des Herrn und dem Fest der Heiligen Dreiheit lebt die Kirche Christi in Erwartung der Herabkunft des Heiligen Geistes. In dieser Erwartung lebten die Jünger des Herrn, die Apostel, blieben einmütig zusammen und zeigten Miteinander ein Bild der Kirche Christi. Unter ihnen war, wie uns die Apostelgeschichte berichtet, auch die Mutter des Herrn (vgl. Apg 1,14). In diesen Tagen wurde auch anstelle des abgefallenen Judas Matthias zum Apostel gewählt, der engste Jünger des Herrn und Zeuge der Auferstehung Christi.

Heute gedenkt die Kirche der heiligen und gotttragenden Väter des Ersten Ökumenischen Konzils, das im Jahr 325 in Nikaia stattfand. Und dies wird gefeiert, weil es, Brüder und Schwestern, im Wesentlichen um den orthodoxen Glauben, um unsere Kirche, um unser Heil geht.

Der heilige Kaiser Konstantin, der durch die Macht des Kreuzes des Herrn den Sieg über den äußeren Feind errang, setzte drei Jahrhunderten grausamer Christenverfolgung ein Ende. Als der Satan sah, dass er nicht in der Lage war, die Kirche physisch zu zerstören, flüchtete er sich in den heimtückischen Plan, sie von innen heraus mit Irrlehren und Schismen zu vernichten. Eine der schädlichen Häresien war die des Arius, eines alexandrinischen Presbyters, der die Lehre der Kirche über die Person unseres Herrn Jesus Christus pervertierte. Er lehrte, dass der Sohn Gottes, das urewige Wort Gottes, der Mensch gewordene Jesus Christus, nicht wahrer Gott war, dem Vater gleich, wie dies die Heilige Kirche bekennt, sondern nur die höchste Schöpfung Gottes des Vaters, der Mensch Jesus aus Nazareth. Diese Lehre des Arius untergrub vollständig eine der wichtigsten und rettenden Wahrheiten des Christentums – die Wahrheit von der Menschwerdung Gottes.

Die Väter des Konzils verurteilten die Häresie des Arius. Sie verteidigten, erklärten und befestigten die Wahrheit des orthodoxen Glaubens, dass Gott Mensch wurde. Das Konzil der Väter bekräftigte, dass Jesus Christus wahrer Gott und vollkommener Mensch ist; dass der fleischgewordene Sohn Gottes eines Wesens mit Gott dem Vater ist. Und solchermaßen triumphierte das orthodoxe Glaubensbekenntnis, und die Ketzerei wurde verurteilt und anathematisiert.

Nichts sollte uns teurer sein, Brüder und Schwestern, als die Wahrheit des heiligen orthodoxen Glaubens. Wir müssen an der Kirche und am rechten Glaubensbekenntnis festhalten. Wir müssen uns daran erinnern, dass die Heilige Orthodoxie der große Schatz ist, den Gott dem Menschen gegeben hat. „Der orthodoxe Glaube ist – nach den Worten eines Auslegers – dieselbe himmlische Wahrheit, die der Sohn Gottes auf die Erde gebracht hat. „Dazu bin ich geboren“, – spricht der Heiland -, „und dazu bin ich in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge“ (Jo 18,37). Ohne das Wissen um die von Christus gebrachte Wahrheit – der wahren Lehre über Gott, über die Welt, über den Menschen, über das Königtum Gottes und über die Errlösung – ist es unmöglich, gerettet zu werden“. Beten wir zu unserem Herrn, dass wir unseren Glauben – den apostolischen Glauben, den Glauben des Vaters, den orthodoxen Glauben – nicht nur bekennen, sondern diesen Glauben auch leben und das Heil erben. Amen.