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23 April 2022 - Osterbotschaft des Erzbischofs von Rusa Tichon, Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland

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Osterbotschaft des Erzbischofs von Rusa TICHON,
Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland
an den Klerus, die Mönche und Nonnen und die Gemeindemitglieder
der Diözese von Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche

Geliebte Väter, ehrwürdige Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!

Ich beglückwünsche alle zum Fest der Strahlenden Auferstehung Christi! Nach der dunklen und düsteren, Jahrhunderte andauernden Nacht der Sünde, der Unwissenheit und des Todes, ist Christus, aus dem Grab auferstanden – als das Licht, die Wahrheit und das Leben. „Heute freut sich die ganze Schöpfung und feiert, denn Christus ist auferstanden …“, singt die Heilige Kirche feierlich und verherrlicht Christus, den Lebensspender, dem von den Toten Auferstandenen. Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt, feiern die Tötung des Todes, die Zerstörung des Hades, den Beginn des neuen, ewigen Lebens. Die Auferstehung Christi hat den Triumph des Lebens gezeigt, hat den Sieg über den Tod gegeben, ist die Quelle unserer Auferstehung und des ewigen Lebens geworden. Es gibt keine Wahrheit, die das gläubige Herz mehr erfreut als die Wahrheit der Auferstehung Christi. Diese Freude ist unvergleichlich, und sie wird uns durch das Kreuz zuteil. Jahrhunderte werden vergehen, Generationen werden wechseln, aber die Kirche wird der Welt immer Zeugnis geben von der Auferstehung Christi.

Das Evangelium kündet uns klar und überzeugend von diesem Ereignis (Mt 28,1-10; Mk 16,1-10; Lk 24,1-7; Joh 20,1-18). In göttlichem Glanz ist Jesus Christus von den Toten auferstanden. Nach seiner Auferstehung begegnete Er den Myrrhetragenden Frauen, die zu seinem Grab gekommen waren, und sagte zu ihnen: „Freuet euch!“ (Mt 28,9). Die Myrrhetragenden Frauen verehrten kniefällig den Auferstandenen Herrn und eilten, Seinen Aposteln und Jüngern von der Auferstehung des Herrn zu berichten (vgl. Lk 24,9-10). Die Apostel, die den von den Toten auferweckten Herrn mit eigenen Augen sahen, bezeugten die Wahrheit Seiner Auferstehung nicht nur durch ihre Verkündigung, sondern auch durch das Vergießen ihres Blutes im Martyrium bis hin zum Tod. Deshalb steht die Tatsache der Auferstehung Christi im Mittelpunkt der apostolischen Verkündigung. Und der Apostel Paulus sagt ausdrücklich: „Wenn Christus nicht auferstanden ist, dann ist unsere Predigt vergeblich und euer Glaube auch“ (1. Kor 15,14).

Die Auferstehung Christi war das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Göttlichen Heilsökonomie, die Krönung all dessen, was der Herr Jesus Christus vollbracht hat, und die Grundlage und Hoffnung für unsere ewige Erlösung. Als der Herr von den Toten auferstand, hat Er die Pforten des Todes zerstört, die Seelen der Gerechten des Alten Bundes aus dem Hades geholt, uns von der Macht der Sünde befreit und zu Teilhabern des ewigen Lebens gemacht (Röm 6,4; Thess 4,14). „Das Sühneopfer des Herrn Jesus Christus hat eine mit menschlichen Worten nicht ausdrückbare Veränderung im Himmel wie auch auf Erden bewirkt“, sagt der heilige Ambrosius von Mailand. – „Durch die Größe des Opfers wurde die Ursache des Falls des Menschen – die Sünde – vernichtet; das Ebenbild Gottes wurde im Menschen wiederhergestellt, und mehr noch: Der Erlöser der Welt hat den Menschen zum Teilhaber an der göttlichen Fülle gemacht, den Menschen als Kind angenommen, ihn vergöttlicht“. Ehre und Dank gebührt Gott, der uns würdigt, die Freude über Seine Auferstehung zu kosten!

Indem wir das „Göttliche, rettende Pascha“ feiern, beginnen wir zum Teil zu verstehen, mit welcher Freude die Gemeinschaft mit Gott, das Königtum Gottes und das ewige Leben erfüllt sind. Diese Erfahrung ist für unser geistliches Leben notwendig. Es ist notwendig, dass wir erkennen, dass diese himmlische, ewige Freude in unserem Leben nur sein kann, wenn wir Gott treu sind, wenn wir nach Seinem Willen leben und Seine Gebote befolgen. Möge Gott geben, dass uns die Freude über das Pascha des Herrn nie verlässt. Ich wünsche, dass der Tag der strahlenden Auferstehung Christi unseren Lebensweg heiligt, in Trauer tröstet, in Prüfung unterstützt und uns stets an die Freude des ewigen Lebens erinnert. Bewahren wir in unseren Herzen den rettenden Glauben, dass der auferstandene Herr von nun an in unserer Mitte ist und immer gemäß Seiner Göttlichen Verheißung sein wird: „Ich werde bei euch sein alle Tage, bis ans Ende der Welt“ (Mt 28,20). Noch einmal gratuliere ich Euch zum großen Fest des Heiligen Pascha und rufe auf Euch alle den Segen des Auferstandenen Herrn herab!

CHRISTUS IST AUFERSTANDEN!
WAHRHAFT IST ER AUFERSTANDEN!

+ TICHON
Erzbischof von Rusa,
Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland

Berlin,
Pascha Christi
11./24. April 2022