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20 Januar 2023 - Danken wir unserem Herrn und Heiland für dies unaussprechliche Geschenk der Gnade

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Am 19. Januar 2023, dem Festtag der Taufe des Herrn, feierte Erzbischof Tichon die Göttliche Liturgie in der Kathedrale der Heiligen Auferstehung in Berlin.

Nach Beendigung der Großen Wasserweihe wurde vor der Ikone der Taufe des Herrn die Doxologie gesungen. Erzbischof Tichon beglückwünschte sodann die Gläubigen zu diesem Fest und wandte sich mit seiner erzhirtlichen Ansprache an die Beter.

„Euch allen, Brüder und Schwestern, gratuliere ich zu dem großen Fest der Taufe des Herrn. Bis ins vierte Jahrhundert wurde dieses Fest am gleichen Tag wie die Geburt Christi unter dem gemeinsamen Namen Theophanie gefeiert. Wie bei der Geburt Christi eröffnete sich den Menschen „das große Geheimnis der Frömmigkeit: Gott ist im Fleisch erschienen“ (1 Tim 3,16), so wurde auch bei der Taufe des Herrn im Strom des Jordan der Welt das Geheimnis des dreipersönlichen Gottes offenbart. „Die Erscheinung der Dreiheit geschah im Jordan: Die übergöttliche Natur selbst, der Vater rief: Dies ist mein geliebter Sohn, der getauft wird, und der Geist kam zu dem Ihm Wesensgleichen.“

Bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr lebte Jesus Christus in Nazareth mit Seiner Allreinen Mutter und Josef dem Bräutigam. Als die Zeit für das Erscheinen des Herrn bei den Menschen gekommen war, da wurde der hl. Johannes der Vorläufer von der Stimme Gottes an den Jordan geführt, um das Volk durch die Taufe und das Bekenntnis der Sünden auf die Begegnung mit dem ersehnten Messias vorzubereiten. Ein besonderes Zeichen sollte den Vorläufer auf den Messias hinweisen. Und es wurde dem heiligen Johannes gegeben, wie er selbst bezeugt: „Ich kannte Ihn nicht, aber Der, der mich gesandt hat, im Wasser zu taufen, sagte mir: Auf Wen du den Geist herabkommen und auf Ihm bleiben siehst, Der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft“ (Jo 1,33-34). Und so kommt der Herr inmitten all der anderen an den Jordan und erbittet die Taufe. „Und ich habe gesehen und bezeugt, dass Dieser der Sohn Gottes ist“ (Jo 1,34), sagt der Vorläufer.

Warum lässt sich der sündlose Herr taufen? Er lässt sich taufen, um „die Sünden der ganzen Welt“ abzuwaschen, die Sünde und die Unreinheit, die in mir und in dir und in allen sind, sogar in dem Reinsten der von Frauen Geborenen, dem heiligen Johannes dem Vorläufer; Er kommt an den Jordan, um die Natur des Wassers zu heiligen „und den Schlangen, die dort nisten, den Kopf zu zertreten“; Er kommt, getauft zu werden, um uns das Taufbecken zu bereiten, damit wir das heilbringende Mysterion empfangen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Herr lässt sich taufen, um uns ein Beispiel für die heilige Taufe zu geben, damit auch wir, so wie Er, alle getauft und in der Wahrheit Seiner Worte gefestigt werden: „Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Geist geboren wird, kann er nicht in das himmlische Königtum eingehen“ (Jo 3,5).

Wir haben das Glück, Brüder und Schwestern, Christen zu sein, die auf den Namen der Heiligen Dreiheit getauft sind. Wir sind aus dem Becken des heilbringenden Mysterions der Taufe rein von der Sünde und allem Schmutz herausgekommen und durch die Gnadengaben des Heiligen Geistes gestärkt worden. Das bedeutet, dass in unseren Händen ein Schatz liegt – die Gnadengabe, die von Gott Selbst herabgesandt wurde. Danken wir unserem Herrn und Heiland für dies unaussprechliche Geschenk der Gnade. Wir müssen uns sehr anstrengen, sie nach dem Erhalt der Gabe zu bewahren. Bewahren wir sie in unserem Herzen, indem wir ein christliches Leben führen. Lasst uns hingebungsvoll den Willen Gottes erfüllen und ihn allen anderen Wünschen vorziehen. Mögen die Mysterien der Kirche uns auf dem guten Weg stärken. Lasst uns beten, dass wir Teilhaber der ewigen Güter und Erben des Himmlischen Königtums werden. Amen.“