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27 Februar 2023 - Denken wir immer daran, dass der Allmächtige Gott immer mit uns ist

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Am 25. Februar 2023, dem Festtag der Iberischen Ikone der Gottesmutter und Gedächtnistag des heiligen Aleksij, Metropoliten von Kiev, Moskau und der ganzen Rus’, des Wundertäters, feierte Erzbischof Tichon von Rusa, Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland, die Göttliche Liturgie in der Kathedrale der Heiligen Auferstehung in Berlin.

Erzbischof Tichon wandte sich dabei mit dieser erzhirtlien Ansprache an die Versammelten:

„Alles Gute zum Fest zu Ehren der Ikone der Gottesmutter ‚von Iberien’, Brüder und Schwestern. Seit vielen Jahrhunderten verehrt das christliche Volk die ‚Gottesgebärerin und Mutter des Lichts’ und ruft sie inständig um Hilfe an. Schon in den Anfängen des Christentums erfuhren die Menschen die Macht der Gebete der Allreinen Jungfrau und Gottesgebärerin. Die Christen sehnten sich danach, sie zu sehen, ihr demütiges Wort zu hören und ihren Segen zu empfangen. Aber diese Gelegenheit hatten nur wenige. Da brachten die Christen die Bitte zum Ausdruck, dass ihr Antlitz gemalt würde.

Gemäß der kirchlichen Überlieferung malte der heilige Apostel und Evangelist Lukas daher mehrere Bilder, brachte sie zur Allreinen Jungfrau und Gottesmutter und hörte von ihr ein Wort, das sie schon früher gesagt, nämlich, dass ‚von nun an alle Geschlechter sie selig preisen werden’ (Lk 1,48), und sie fügte zum Trost aller Christen hinzu, dass die Gnade des von ihr geborenen Herrn und sie selbst mit diesen Ikonen sein würden. So wurde das Bild der Muttergottes auf den Ikonen zu einem sichtbaren Zeichen ihrer Gegenwart in unserem Leben, ihrer Teilnahme an unseren Sorgen und an unserem Kummer, an unseren Nöten und Bitten, wurde zu einem Quell der Gnade und des Segens.

Jetzt ist das heute gefeierte ‚iberische’ Bild der Ikone der Gottesmutter eines der Meistverehrten. Die Ikone wird so genannt, weil sie auf wundersame Weise in der Nähe eines Klosters auf dem Athos erschien, wo Mönche aus Iberien lebten, weshalb das Kloster bis heute das ‚iberische’ genannt wird. Die Ikone wird auch die‚Torwächterin’ genannt. Sie erschien nämlich auf wunderbare Weise über den Wassern des ägäischen Meeres und wurde von dem Starzen Gabriel aufgenommen und in der Kirche dort aufgestellt, wo vor ihr ein Gebetsgottesdienst gehalten wurde. Am nächsten Morgen entdeckten die Brüder die Ikone aber über den Toren des Klosters. Dreimal wiederholte sich dies Wunder: Die Ikone wurde in den Tempel gebracht und dort aufgestellt, doch am nächsten Morgen wieder über den Toren des Klosters gefunden. Dann erschien die Mutter Gottes dem Starzen Gabriel und sagte ihm: ‚Sage den Brüdern, dass ich nicht gekommen bin, damit ihr meine Ikone behaltet, sondern damit ich das Kloster beschütze.’ So ist die Geschichte dieses heiligen Bildes.

Viele Versuchungen und Bedrängnisse suchen uns heute heim, Brüder und Schwestern. Trotz aller Fortschritte in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, der Technik und Medizin verändert sich die Welt nicht zum Besseren. Wir sehen, wie schwierig es für Eltern geworden ist, ihre Kinder zu erziehen, die Werte der Familie und die Heiligkeit der Ehe aufrechtzuerhalten, das Leben vom Augenblick der Empfängnis an zu schützen und ihren Glauben zu bezeugen. Sünde wird als Norm dargestellt und die Tugend mit Füßen getreten. Inmitten der zügellosen Sünde in der Welt soll und muss sich der Christ unbefleckt halten. ‚Wisst ihr nicht’, lehrt uns der Apostel, ‚dass ihr ein Tempel Gottes seid und der Geist Gottes in euch wohnt?’ (1 Kor 3,16). Denken wir immer daran, dass der Allmächtige Gott immer mit uns ist, und dass auch Seine Allreine Mutter mit uns ist, bereit, uns in jeder Minute zu Hilfe zu kommen.

Lasst uns, Brüder und Schwestern, sie inständig um ihre Hilfe anrufen und beten. Wir alle brauchen ihren Beistand im Gebet. Jeder, der zum heiligen Bild der Allreinen Jungfrau und Gottesgebärerin kommt, soll aufatmen und inbrünstig für sein ewiges Heil beten. Niemand, der im Glauben zu ihr kommt, geht ‚abgewiesen und ungehört’ von ihr fort: Die Mutter Gottes hilft, führt heraus aus den Tiefen der Sünde, stellt uns auf den Weg des Heils und schenkt rechtzeitige Hilfe. Lasst uns beten, dass die Obhut der Gottesmutter stets weile über unserem Vaterland, über dem gesegneten Iberien, über dem heiligen Athos, der das große Heiligtum bewahrt, über unserem Volk. Möge jeder von uns, der die Freude ihrer Gegenwart unter uns auf Erden erfährt, ewige Freude erben im Königtum ihres Göttlichen Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus. Amen.“