16 November 2014 - Vortrag zum Thema „Russische Kirche im Moskauer Zarenreich“ im katholischen Kloster in Baden-Baden
Am Donnerstag, den 13. November fand der Vortrag zum Thema „Russische Kirche im Moskauer Zarenreich“ im katholischen Kloster Lichtenthal statt. Der Vortrag, der ein Teil des allgemeinen Überblickkurs „Einführung in die Geschichte der Russischen Kirche im Zusammenhang mit der historischen Entwicklung Russlands“ ist, vom Priester Vladimir Egorov (Stuttgart) gehalten wurde.
Beim vollen Saal wurden die wichtige Ereignisse der russischen Geschichte betrachtet, angefangen mit der selbsternannten Autokephalie (Unabhängigkeit) der Russischen Kirche und Errichtung des Patriarchats in Moskau bis zur Mission der Russischen Kirche in Deutschland und Übersetzung der Texten für Gottesdienst, die vom Erzpriester Alexej Maltsew am Ende des 19. Jahrhunderts gemacht wurde.
Mit dem großen Interesse der Zuhörer wurden die Doktrin „Moskau Drittes Rom“, das blutige „Opritschnina“, Zeit der Wirre, die Wahl Michail Romanow auf den Zarenthron, die Reformen vom Patriarch Nikon und die „Geistliche Regelung“ des Zaren Peter den Großen betrachtet. Mit der großen Beachtung wurde die „Theorie der offiziellen Völkerschaft“ mit ihrem Motte „Autokratie, Orthodoxie, Völkerschaft“, deren Anhänger die berühmten russischen Schriftsteller und Dichter, die sowohl in Russland als auch in Deutschland bekannt sind, wie Fjodor Dostojewskij, Nikolaj Gogol‘, Fjodor Tjutschew waren, besonders betrachtet.
Während der Diskussion, die nach dem Vortrag ca. 40 min. dauerte, wurden mehrere Fragen besprochen, die der modernen Situation in der Ukraine und ihren historischen und politisch-religiösen Wurzeln, sowie der Entwicklung der theologischen Ausbildung und den Verhältnissen zu den nicht-orthodoxen Gläubigen in damaligen Zarenreich gewidmet wurden.
Unter den Zuhörer waren die Vertreter ACK, Turgenew-Gesellschaft und Kunstverein Baden-Baden und auch die Vertreter des Katholischen Bildungswerk Rastatt.
Schlussvortrag, der der Lage der Russischen Kirche im 20. Jahrhundert gewidmet wird, ist am 31. Januar geplant.