09 Juni 2023 - Diakon Vasilij Felmy wurde mit dem Orden des Heiligen Sergij von Radonež (Erster Klasse) ausgezeichnet
Am 25. Mai 2023, dem Fest Christi Himmelfahrt, besuchte Erzbischof Tichon von Rusa, der Vorsteher der Diözese von Berlin und Deutschland, Diakon Vasilij (Karl Christian) Felmy, Geistlichen der Gemeinde der Seligen Ksenia von Petersburg in Nürnberg, Doktor der Theologie, Professor, und überreichte ihm den Patriarchal-Orden des Sergij von Radonež (1. Klasse), der Vater Vasilij für sein Wirken zur Ehre der Heiligen Kirche und anlässlich seines 85. Geburtstages verliehen wurde. Der Diözesanbischof verlas auch diese Glückwunschadresse:
«Euer Hochwürden, lieber Vater Vasilij!
Im Namen der Diözese von Berlin und Deutschland und von mir selbst gratuliere ich Ihnen ganz herzlich zu Ihrem 85. Geburtstag.
Ihr ganzes Leben war mit der Verkündigung des Wortes Gottes verbunden – zunächst als Lehrer an den Universitäten in Münster, Heidelberg und Erlangen, dann auf dem Feld des Dienstes für Gott im Amt eines Diakons in der Diözese von Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche.
Ihr ganzer Lebensweg war gekennzeichnet von bedeutenden theologischen Leistungen. Sie sind Autor mehrerer grundlegender Bücher über die Orthodoxie und die Besonderheit der russischen theologischen Tradition sowie einer Fülle von Artikeln, die verschiedenen Aspekten des Christentums gewidmet sind. In allen Lebenslagen folgen Sie unbeirrt dem eingeschlagenen Weg des Heils, des Dienstes an Gott und an den Menschen. Ihre Weisheit, Ihr tiefes Wissen, Ihr inbrünstiger Glaube, Ihre Aufgeschlossenheit, Ihre Rücksichtnahme und andere gute Seeleneigenschaften haben Ihnen die Achtung und die Liebe des Klerus und der Gemeindemitglieder unserer Diözese eingebracht.
Erlauben Sie mir, Ihnen an diesem bedeutenden Tag zu danken für Ihr unermüdliches und fruchtbares Wirken zur Ehre der Heiligen Kirche, für die gottesdienstlichen Mühen und das Zeugnis für den orthodoxen Glauben, das Sie verrichten. Im Gebet wünsche ich Ihnen Gesundheit, Kraft des Geistes und des Körpers und die vollständige Hilfe Gottes für Ihren Dienst.
Ich rufe Gottes Segen auf Sie herab!»
Biografie: Karl Christian Felmy wurde 1938 in Lechnitz als Sohn eines lutherischen Pfarrers geboren. Von 1958 bis 1964 studierte er Theologie an den Universitäten Münster und Heidelberg. 1969 verteidigte er seine Doktor-Dissertation zum Thema „Predigt im orthodoxen Rußland: Untersuchungen zu Inhalt und Eigenart der russischen Predigt in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts“. Im Jahr 1971 wurde er Pfarrer. Von 1975 bis 1982 war er Lehrbeauftragter für Geschichte und Theologie des christlichen Ostens an der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er bei Professor Fairy von Lilienfeld arbeitete. 1982 wurde er zum zweiten Mal promoviert, diesmal zum Thema „Die Deutung der Göttlichen Liturgie in der russischen Theologie: Wege und Wandlungen russischer Liturgie-Auslegung“. Von 1982 bis 1985 war er Professor für Vergleichende Theologie an der Universität Heidelberg. Von 1985 bis 2003 war er Ordinarius am Lehrstuhl für Geschichte und Theologie des christlichen Ostens an der Universität Erlangen. Karl Christian Felmy war auch in der Kommission für den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen und der Evangelischen Kirche in Deutschland („Arnoldshain“) aktiv tätig. Im Jahr 2005 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Moskauer Theologischen Akademie „für seinen bedeutenden Beitrag zum Studium der orthodoxen Theologie und zur Stärkung der Beziehungen zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland“. Viele Jahrzehnte lang interessierte sich Professor Felmy für die Orthodoxie, studierte sie ernsthaft und unterrichtete Studenten in entsprechenden Kursen. Schließlich konvertierte Karl Christian Felmy unter dem Namen Basilius (Vasilij) zur Orthodoxie und wurde Diakon in der Diözese von Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.