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06 April 2022 - Die Gemeinden im Bistum von Berlin und Deutschland helfen Flüchtlingen aus der Ukraine

Die Berlin-Deutsche Diözese > Aktuell > Die Gemeinden im Bistum von Berlin und Deutschland helfen Flüchtlingen aus der Ukraine

Die Kirchengemeinden des Bistums von Berlin und Deutschlands haben sich bereitwillig an der Flüchtlingshilfe beteiligt. Vielerorts wurden Koordinierungsstellen eingerichtet; in enger Zusammenarbeit mit staatlichen Sozialdiensten und gesellschaftlichen Organisationen werden humanitäre Hilfsgüter gesammelt und wird humanitäre Hilfe verteilt, werden Medikamente, Lebensmittel und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt. Wenn Platz vorhanden ist, werden die Flüchtlinge in den Kirchengemeinden selbst, ansonsten in Privathäusern und Wohnungen untergebracht. Die Gemeinden organisieren den Transport der Menschen aus den Grenzgebieten zu ihren vorübergehenden Aufenthaltsorten; Gemeindemitglieder helfen den Flüchtlingen bei der Erledigung von Formalitäten, bei Übersetzungen und führen erste Beratungsgespräche. Der Ankauf von notwendigen Lebensmitteln und Medikamenten geht weiter. Zudem erfolgen die spirituelle Begleitung der Neuankömmlinge und ihre Integration in das Gemeindeleben.

Die aktivste Arbeit findet in Berlin, im Land Brandenburg, in Aachen, Hannover, Nürnberg, Dortmund, Bonn, Köln, Magdeburg, Stendal, Hamburg, Freiburg, Ulm, Rostock, Dresden, Leipzig, Leer, München und in anderen Städten statt.

Mit Stand vom 6. April 2022 wird die Flüchtlingshilfe in den Pfarreien der Diözese in folgenden Bereichen geleistet:

  • Transfer der Flüchtlinge aus den Grenzgebieten. Viele Kirchengemeinden in Deutschland haben eine Reihe von Bus- und Autotransfers an die polnische, tschechische und ukrainische Grenze organisiert. Allein die Pfarrei „zu Ehren der hll. apostelgleichen Konstantin und Helena“ in Köln organsierte den Transfer von mehr als 400 Personen.
  • Sammlung und Verteilung humanitärer Hilfe: Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Medikamente, Kleidung. Insgesamt wurden mehr als 20 Tonnen humanitäre Hilfe gesammelt. Ein Teil der Hilfe wird vor Ort verteilt, ein anderer Teil geht an Lagerhäuser, von wo aus die Fracht in ukrainische Regionen versandt wird.
  • Unterstützung bei der Erstunterbringung und der anschließenden Verteilung auf die Orte des vorübergehenden Aufenthalts. Die aktivste Hilfe leisten hier die Gemeinden in Berlin, Hamburg, Dortmund, Köln, Nürnberg und Ulm. In enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden hilft das St.-Georgs-Kloster in Götschendorf bei der Unterbringung von Flüchtlingen auf seinem eigenen Gelände und in benachbarten Siedlungen. Bis zum heutigen Tag wohnen 21 Personen im Kloster, 12 weitere werden erwartet, in der Pfarrei der „Gottesmutterikone vom Zeichen“ in Ulm sind es 56 Personen. Das Gemeindehaus in Hamburg stellt mehrere Zimmer für Flüchtlinge zur Verfügung, in denen in der Regel fünf Familien für eine Woche untergebracht sind. In dieser Zeit werden die Menschen registriert, erhalten ein komplettes Sozialpaket und es wird eine vorübergehende Unterkunft für sie gefunden. Die Gemeindemitglieder der Dreiheitsgemeinde in Dortmund betreuen etwa 40 Flüchtlinge, von denen einige im Gemeindehaus wohnen.
  • Eine Reihe von Kirchengemeinden, die nicht selbst in der Lage sind, Flüchtlinge in ihren Räumlichkeiten aufzunehmen, haben die Schirmherrschaft über Gemeinschaftsunterkünfte, Lager und Hotels übernommen, die für die Unterbringung von Flüchtlingen gebraucht werden. In Rostock beispielsweise übernahm die Gemeinde der Seligen Ksenia von Petersburg eines von drei Hotels der Stadt, in dem die Neuankömmlinge eine vorübergehende Bleibe fanden. Die Gemeindemitglieder versorgen die Menschen nicht nur mit dem Nötigsten, sondern liefern auch regelmäßig warmes Mittag- und Abendessen in die Hotels, da es dort nur einmal am Tag Essen gibt.
  • Alle Kirchengemeinden organsieren Spendenaktionen zugunsten der Flüchtlinge. Ein Teil der Spenden wird an einen eigens eingerichteten überdiözesanen Hilfsfonds überwiesen, der Rest der gesammelten Mittel für die aktuellen Bedürfnisse der Flüchtlinge verwendet, und es wird auch gezielte finanzielle Hilfe geleistet. Die Kirchengemeinden in Berlin, Hannover, Rostock, Hamburg, Ulm und Krefeld haben ansehnliche Spenden gesammelt.
  • In den Gemeinden haben sich ehrenamtliche Gruppen gebildet. Ehrenamtlich arbeiten die Leute in folgenden Bereichen:

Unterstützung bei der Wohnungssuche und beim Erwerb der notwendigen Möbel;

Begleitung und Hilfe bei der Registrierung und bei der Bearbeitung von Dokumenten, bei der Eröffnung eines Bankkontos wie der Organisation der medizinischen Versorgung

Beratungshilfe;

psychologische Konsultation;

Bereitschaftsdienst in der Kirche und im Rahmen einer Hilfs-Hotline und der Beratungsstelle.

  • In den Städten, die als Verteilungszentren für Flüchtlinge auf das übrige Deutschland dienen (z.B. Hannover), wurden Bereitschaftsdienste auf Bahnhöfen und zur Begrüßung der Züger mit den Ankommenden organisiert.
  • Begleitung mit Informationen:

– Die Kirchengemeinden verteilen Handzettel mit Informationen über Flüchtlingshilfezentren und Hinweisen auf nützliche Adressen und Kontakte zu sozialen Einrichtungen, öffentlichen Freiwilligenorganisationen und Personen, die den Flüchtlingen helfen können;

– Informationstafeln mit detaillierten Informationen über Anmeldung, Beantragung von Sozialhilfe, Bankkarten, Wohnungssuche, medizinische Versorgung usw. wurden aufgestellt;

– Informationstafeln, auf denen Menschen, die Hilfe benötigen, ihre Anliegen und Kontaktdaten hinterlassen können, damit sie von Gemeindemitgliedern, die in diesen Fragen helfen können, kontaktiert werden. In der Auferstehungskathedrale in Berlin wurden dank dieser Initiative zahlreiche Flüchtlinge bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen, bei Übersetzungen, bei der Einweisung in Krankenhäuser und bei der Unterbringung in Notunterkünften unterstützt.

  • Seelsorgliche Betreuung. Nach Schätzungen des Pfarrklerus in verschiedenen Städten Deutschland ist die Zahl der Gemeindemitglieder in den Kirchen der Diözese von Berlin und Deutschland auf Grund der Flüchtlinge deutlich gestiegen. Flüchtlinge, die begonnen haben, regelmäßig die Gottesdienste in der Kirche zu besuchen, integrieren sich erfolgreich in das Gemeindeleben und nehmen selbst aktiv und bereitwillig Aufgaben in der Gemeinde wahr.
  • Bereitstellung von geistlicher Literatur.