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28 September 2022 - Festgottesdienst anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Pfarrei „Verkündigung der Allheiligen Gottesgebärerin“ in Würzburg

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Am 25. September 2022, dem 15. Sonntag nach Pfingsten und Sonntag vor Kreuzerhöhung, zugleich dem Schlussfest der Geburt der Theotokos, feierte Erzbischof Tichon von Rusa, der Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland, die Göttliche Liturgie in der Pfarrei zu Ehren der Verkündigung an die Allheilige Gottesgebärerin in Würzburg. An diesem Tag beging die Gemeinde ihr 30-jähriges Bestehen.

Seiner Eminenz konzelebrierten Priester Vladimir Bajanov, der Vorsteher der Gemeinde, Priester Georg Lang (Nürnberg), Protodiakon Vasilij Felmy (Nürnberg), Diakon Archil Chkhikvadze und Diakon Rostislav Ustimenko.

Der Gottesdienst wurde in deutscher und kirchenslawischer Sprache gehalten.

In der Inständigen Litanei wurden spezielle Fürbitten und ein Gebet um den Frieden gesprochen.

Nach der Entlassung der Göttlichen Liturgie vollzog der Erzbischof mit dem Klerus umd der Gemeinde den Lobpreis auf das Fest der Geburt der Allheiligen Gottesgebärerin, woraufhin die Festikone in den Altarraum übertragen wurde. Anschließend gratulierte der Erzbischof dem Vorsteher und den Gemeindegliedern zum 30-jährigen Bestehen der Pfarrei:

„Ich gratuliere euch allen, Brüder und Schwestern, zum Sonntag, dem Schlussfest der Geburt der Mutter Gottes und dem Sonntag vor der Kreuzerhöhung. Aus diesen Anlässen feiert die Pfarrei zur Verkündigung an die Gottesgebärerin in Würzburg ihr 30-jähriges Bestehen. Am Beginn der Würzburger Gemeinde stand der unvergessene Erzpriester Peter Plank. Schon als katholischer Geistlicher begann er sich für die Orthodoxie zu interessieren – besonders für jene Zeit, in der zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Russland eine Schar neuer Märtyrer und Bekenner des christlichen Glaubens hervortrat.

Er vertiefte sein Verständnis des orthodoxen Glaubens durch das Studium der Kirchengeschichte und entschied sich für die Vereinigung mit der Orthodoxen Kirche. 1992 nahm er von Metropolit Irinej (Zuzemil’) die Orthodoxie an und wurde im selben Jahr zum Leiter der Gemeinde der Allheiligen Gottesgebärerin in Würzburg ernannt. Vater Peter sammelte die Gemeinde, die anwuchs, widmete sich weiterhin der Theologie und leistete Übersetzungsarbeit. Er feierte oft die Liturgie, vergaß sich selbst und diente der Kirche, Gott und den Menschen. Vater Peter stand am Ursprung der orthodoxen Gemeinden in Stuttgart und Tübingen und war freundschaftlich verbunden mit den Geistlichen unserer Diözese, Erzpriester Johannes Nothhaas, Abt Feodor Hölldobler und Archimandrit Mitrofan Hauser, die inzwischen auch in die Ewigkeit eingegangen sind und heute gemeinsam mit Vater Peter und den Gemeindemitgliedern, die zu verschiedenen Zeiten die Würzburger Gemeinde bildeten, für uns vor Gott eintreten.

Vater Peter stand Professor Protodiakon Vasilij Felmy und Erzpriester Georg Lang von der Gemeinde in Nürnberg, die heute am Gottesdienst teilnahmen, freundschaftlich und geistlich nahe. Ich wünsche ihnen gute Gesundheit und ein langes Leben, damit sie uns mit ihrem glänzenden und ausdrucksreichen Dienst am Thron Gottes erfreuen können. Vater Peter besuchte 1992 Diveevo, wo er mit Patriarch Aleksij zusammentraf, mit dem er ebenfalls freundschaftlich verbundenen war. Für seinen selbstlosen Dienst wurde Erzpriester Peter mit einer hohen kirchlichen Auszeichnung geehrt.

Seit 2004 war Vater Peter aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, selbst zu zelebrieren, aber er predigte weiter, beantwortete Briefe, führte Menschen zum Heil und verwandelte Seelen in Christus. Am Ostermontag, dem 13. April 2009, ging er zum Herrn, und am Großen Donnerstag vollzog Erzbischof Feofan mit einer großen Versammlung von Geistlichen und Gläubigen die Beerdigung des Verstorbenen. Sein Werk wurde von dem jetzigen Vorsteher, Priester Vladimir Bajanov, fortgesetzt, der kurz vor dem Hinscheiden von Vater Peter zum Pfarrer der Gemeinde ernannt worden war.

In den vergangenen dreißig Jahren sind aus der Würzburger Gemeinde würdige Geistliche und Laien hervorgegangen, die durch ihre Arbeit, ihr Gebet und ihr gutes Beispiel die Schönheit der Orthodoxie in der Welt bezeugt haben. Ich grüße Sie alle, meine Lieben, zu diesem Feiertag, an dem sich die Gründung der Gemeinde zum 30. Mal jährt, und wünsche Euch allen geistige und körperliche Gesundheit, geistliche Wandlung, Einheit in Christus, ungeheuchelte Liebe, jene Eigenschaften, die den wahren Christen schon immer eigen waren. Ich danke Vater Vladimir für seine seelsorgerische Arbeit, die er über viele Jahre hinweg würdig ausgeübt hat, indem er die Gemeinde geistlich gefördert hat. Ich wünsche Tuch allen viele und gute Jahre!“