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03 August 2020 - Liturgie im russischen Pfadfinder-Lager bei Lüdenscheid

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Am Samstag, dem 1. August 2020, dem Gedenktag des hl. Serafim von Sarow, fand, eingebettet in die malerische Landschaft des Sauerlandes, ein Feld-Gottesdienst für die russischen Pfadfinder der „Organisation Russischer Jugendlicher Pfadfinder“ (ОРЮР) statt, den Erzpriester Michail Rahr, Vorsteher der Gemeinde der hl. Maria Magdalena zu Weimar und des hl. Isidor von Rostow und Brandenburg zu Berlin, zelebrierte. Vater Michail ist selbst seit seinem 7. Lebensjahr Pfadfinder, deren russischer Zweig im Jahre 1909 bei St. Petersburg von Oberst Oleg Pantiuchow gegründet wurde. Nach dem Oktober-Umsturz bis zum Zerfall der Sowjetunion existierten die russischen Pfadfinder nur im Exil, doch seit 1991 auch wieder in den Nachfolgestaaten der UdSSR. Ziel der Organisation ist die Erziehung der russischen Jugend im lebendigen Glauben an Gott, in der Heimatliebe und in den traditionellen moralischen Werten.

Alle getauften Teilnehmer des Lager von Jung bis Alt – insgesamt etwa 45 Personen – beichteten und empfingen die Heiligen Gaben. In seiner Predigt zog Vater Michail eine Parallele zwischen dem geistlichen Fundament, auf dem der hl. Serafim seinen Werdegang gründete, und den Idealen der Pfadfinder: ohne die Treue zur Kirche, der Heimat und der Familie hätte dieser herausragende russische Asket niemals seinen engelsgleichen Zustand erlangen können. Sein Vorbild inspiriere die russische Jugend auch heute dazu, treue und würdige Kinder sowohl ihrer himmlischen als auch ihrer irdischen Heimat zu werden.

Nach dem Mittagessen nahmen die Kinder und Jugendlichen rege an einem zweistündigen Gespräch mit dem Geistlichen teil. Dabei stellten zahlreiche der jungen Teilnehmer der Gesprächsrunde mit Befriedigung fest, dass sie beim Gottesdienst in der „Zeltkirche“ viel mehr von den liturgischen Handlungen und den priesterlichen Gebeten mitbekommen konnten als sonst üblich in der „normalen“ Kirche (wegen des kurz nach Beginn der Liturgie einsetzenden Regens drängten sich alle Gottesdienstteilnehmer unter der Decke des an allen Seiten offenen Zeltes). Im Rahmen der Göttlichen Liturgie wurden die Namen der bekannten verstorbenen Mitglieder der Pfadfinder-Organisation in der Litia für die Entschlafenen verlesen. Zur Organisation gehörten u.a. der hl. Zarewitsch-Leidensdulder Aleksej Nikolaewitsch, der Bischof von Seattle Nektarij (Kontsevitch, +1983) sowie Erzpriester Andrej Fortunato (+2019). Am Abend desselben Tages wurde nochmals aller verstorbenen Brüder und Schwestern der Pfadfinder-Organisation in einer traditionellen Zeremonie feierlich gedacht.

In diesem Jahr fanden Erzieher und Schutzbefohlene aus Deutschland, Frankreich, England, Schweden, der Schweiz und aus Luxemburg ihren Weg ins Pfadfinder-Lager.