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01 Oktober 2019 - Treffen von Erzbischof Tichon und dem EKD-Ratsvorsitzenden

Die Berlin-Deutsche Diözese > Aktuell > Treffen von Erzbischof Tichon und dem EKD-Ratsvorsitzenden

Am 27. September 2019 traf sich der Leiter der russischen orthodoxen Diözese von Berlin und Deutschland, Erzbischof Tichon von Podol’sk, mit dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, in den Räumlichkeiten der EKD-Vertretung in Berlin. An der Sitzung nahmen weiter der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche bei der Bundesregierung Deutschlands und bei der Europäischen Union, Dr. Martin Dutzmann, und der Leiter der Auslandsabteilung im Kirchenamt der EKD, Pfarrer Frank Kopania, teil, sowie auf Seiten der Berliner Diözese Priester Evgenij Murzin, der Diözesan-Informationsbeauftragte, der Referent für zwischenkirchliche Beziehungen, Ipodiakon Nikolaj Thon, sowie die Leiterin der Diözesankanzlei, Nonne Sergija (Kljueva), und die Referentin für Bildung und Katechese Kerstin Keller teil.

Beide Seiten tauschten sich über den aktuellen Stand der Beziehungen zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche, besonders der Diözese von Berlin und Deutschland, und der Evangelischen Kirche Deutschlands aus und bekräftigten den Wunsch nach weiterer und möglichst noch intensiverer Zusammenarbeit. Erzbischof Tichon erläuterte die Entwicklung des pfarrlichen und liturgischen Lebens in den inzwischen über 100 Gemeinden der Diözese, ihre Integrationsprojekte und Schwerpunkte der weiteren Zusammenarbeit. Angesprochen wurde auch die Möglichkeit, leere bzw. nur noch wenig genutzte evangelische Kirchen in den Regionen auf die lokalen russischen orthodoxen Gemeinden zu übertragen, die dringend Bedarf an würdigen Gotteshäusern haben.

Ein weiteres Thema des Treffens waren die interorthodoxen Beziehungen in der heutigen Welt, die nach den Aktionen des Patriarchats von Konstantinopel in der Ukraine erheblich erschwert wurden. Die Teilnehmer des Treffens mussten mit Bedauern feststellen, dass die Krise in der Weltorthodoxie auch die Möglichkeiten der interorthodoxen Zusammenarbeit in Deutschland erheblich erschwert hat und nahmen die Bemühungen der Bistümer der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland zur Kenntnis, Wege aus dieser Situation zu finden. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass man auch in komplizierten Situationen nicht nachlassen dürfe, nach mehr Gemeinschaft unter den Christen zu suchen. „Denn die konfessionellen Traditionen“, betonte der EKD-Ratsvorsitzende, „sind kein Selbstzweck, sondern können ja nur ein Ziel haben: auf Christus selbst hinführen“.