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02 August 2022 - Wollen wir Gott danken für die unzähligen Früchte der Gnade, die uns der heilige orthodoxe Glaube gebracht hat

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29. Juli 2022 – Am Festtag des apostelgleichen Grtoßfürsten Vladimir feierte Erzbischof Tichon die Göttliche Liturgie in der Hl.-Vladimir-Kirche in Berlin-Marzan. Erzbischof Tichon beglückwünschte den Klerus und die Gemeindemitglieder zum Patronatsfest und wandte sich an die Versammelten mit einem Hirtenwort.

Heute ehrt die russische Kirche das Andenken an den Großfürsten Vladimir, den Täufer und Erleuchter der Rus’. Der Enkel der großen Olga und Sohn des Fürsten Svjatoslav, Fürst Vladimir, der 980 den Kiewer Thron bestiegen hatte, zeichnete sich durch Klarheit des Geistes, Mut und militärische Tapferkeit aus. Aber gleichzeitig, da er unter den Bedingungen des Heidentums lebte, war er extrem machtliebend, verehrte die heidnischen Götzen und führte ein Leben, das weit von den Idealen der christlichen Moral entfernt war.

Die Überlieferung sagt, dass Fürst Vladimir, als er beschloss, dem Heidentum in Russland ein Ende zu setzen, Botschafter in verschiedene Länder schickte, um andere Religionen kennen zu lernen. Den tiefsten Eindruck machte auf den Fürsten der Bericht der Botschafter, die Byzanz besucht hatten. Die Botschafter waren erschüttert von den Gottesdiensten im der Kirche der heiligen Sophia, wo sie während der Liturgie nicht wussten, ob sie „im Himmel oder auf Erden“ waren. Das Herz von Fürst Vladimir reagierte auf dieses Glaubensgeheimnis, und 988 empfing er in der Stadt Korsun (Chersones) die heilige Taufe. Von einem grausamen und eigenwilligen Herrscher wurde er zu einem mildherzigen, gerechten und liebevollen Vater seines Volkes, der ihnen befahl, sich im Namen der Heiligen Dreiheit taufen zu lassen.

Indem er ein Vorbild für ein Leben in Christus zeigte, errichtete Fürst Wladimir Kirchen, kümmerte sich um die Erleuchtung der Menschen und die Erziehung der Kinder. Er baute Schulen, förderte die kirchliche Verkündigung, errichtete Krankenhäuser, Waisen- und Armenhäuser, entließ die Sklaven in die Freiheit und befreite die Gefangenen aus der Gefangenschaft und den Gefängnissen. Der Glaube an Christus reinigte das Volk von grobem Irrglauben und Götzendienst und öffnete die Türen für die russische Frömmigkeit und ein geistliches Leben. Nachdem er die „unbezahlbare Perle“ – Christus – für sich und sein Volk erworben hatte, ging der Großfürst am 15. Juli 1015 friedlich zum Herrn und wurde von der Kirche für seine gottgefälligen Taten und das heilige Werk der Taufe der Rus‘ der Schar der Heiligen zugezählt.

Während wir, Brüder und Schwestern, den himmlischen Beschützer unseres Vaterlandes, den apostelgleichen Fürsten Vladimir, verherrlichen, wollen wir Gott danken für die unzähligen Früchte der Gnade, die uns der heilige orthodoxe Glaube gebracht hat. Hüten wir den Glauben wie unseren Augapfel und leben wir in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, der uns im Evangelium offenbart wurde. Gemäß dem Gebot des Apostels, „gedenkt eurer Führer“ (Hebr 13,7), wollen wir stets das Andenken an den Großfürsten Vladimir, den Täufer unseres Volkes, in Ehren halten und seinem Glauben nacheifern. Denn darin besteht ja die wahre Verehrung der Heiligen und wird das Andenken an sie über die Jahrhunderte bewahrt. Amen.